KANU SLALOM: “Augsburg-Wochenende gibt viel Selbstvertrauen”
Am Freitag konnte sich Felix Oschmautz noch über seinen ersten Weltcup-Sieg im Slalom freuen, am Sonntag absolvierte er gemeinsam mit Mario Leitner den Bewerb im Kajak-Cross. Während bei Leitner beim Time Trial fälschlicherweise ein Fehler angezeigt und ihm dadurch der Aufstieg ins Viertelfinale verwehrt wurde, war es für Oschmautz der letzte Cross-Wettkampf vor den Olympischen Spielen in Paris. Die Bilanz des Olympiavierten von Tokio nach einer intensiven Trainings- und Wettkampfwoche fällt mehr als positiv aus.
Nach seinem ersten Weltcup-Sieg im Slalom sowie einem intensiven Trainingstag am Wasser und in der Kraftkammer am Samstag überstand Felix Oschmautz in einer Zeit von 77,50 Sekunden den Time Trial für den Kajak-Cross souverän. Im anschließenden Viertelfinale, in dem es in einer Vierergruppe im direkten Kampf Boot gegen Boot um den Aufstieg ging, war jedoch Endstation. „Es war okay heute. Die Woche war wirklich sehr hart, aber es war für mich ein gutes Training. Der Eiskanal in Augsburg ist sehr speziell, ganz anders als in Paris. Es ist schwer, dort im Cross die Tore so zu platzieren, dass es ähnliche Positionskämpfe wie bei den Olympischen Spielen gibt. Von daher war das eher untypisch. Manchmal kann man sich durchsetzen, manchmal eben nicht“, sagt Oschmautz und ergänzt: „Ich nehme aus Augsburg sehr viel Positives mit und habe ordentlich Selbstvertrauen getankt. Ich bin in einer super Form und der Weltcup war für mich ein wichtiger Vorbereitungsbaustein für das Jahreshighlight. Wir haben schon alles den Wettkämpfen in Paris untergeordnet.“
Keine Cross-Generalprobe für Leitner
Während Oschmautz den Sprung in das Viertelfinale geschafft hat, war Mario Leitner dort zum Zuschauen verdammt. Der 27-Jährige absolvierte das Time Trial in 75,96 Sekunden, was definitiv für den Aufstieg in die Runde der besten 16 Athleten gereicht hätte. Doch ein Kampfrichter hatte eine andere Idee, die sich im Nachgang als Fehler herausgestellt hat. „Meine Zeit war sehr gut und hätte locker gereicht. Ein Judge hat jedoch einen Fehler angezeigt, sodass ich im Ergebnis nach hinten gereiht wurde. Die Offiziellen haben sich das nach dem Time Trial noch einmal angesehen und uns recht gegeben, dass ich den Kurs, wie erwartet, ordnungsgemäß absolviert habe. Das hat mir nur leider nichts mehr geholfen, ich durfte am Viertelfinale nicht mehr teilnehmen. Es war eine Tatsachenentscheidung, eine Request-Möglichkeit gibt es im Cross nicht“, ärgert sich Leitner und ergänzt: „Natürlich wäre ich das Rennen gerne gefahren. Das Rennen Boot gegen Boot wäre für mich in Hinblick auf den entscheidenden Wettkampf in Prag noch einmal sehr wichtig gewesen. Man hat mir sozusagen die Generalprobe genommen.“ Teamkollege Moritz Kremslehner beendete den Wettkampf auf Rang 46. Bei den Damen verzichteten Corinna Kuhnle und Viktoria Wolffhardt aus gesundheitlichen Gründen auf den Kajak-Cross-Bewerb.
Nach dem Rennen übersiedelten die rot-weiß-roten Wildwasser-Asse bereits nach Prag (CZE), wo am Montag die finalen Vorbereitungen auf den nächsten Wildwasser-Weltcup in Angriff genommen werden. Neben dem Slalom geht es am Sonntag dann für Mario Leitner und Viktoria Wolffhardt im Kajak-Cross pro Geschlecht um die letzten drei Tickets für die Olympischen Spiele in Paris.
Foto: ÖOC / Michael Meindl