KANU SLALOM: KANU SLALOM: Oschmautz jubelt über ersten Weltcup-Sieg 

KANU SLALOM: Oschmautz jubelt über ersten Weltcup-Sieg 

Vergangene Woche jubelten die heimischen Wildwasser-Athleten bei der Europameisterschaft in Tacen (SLO) noch über Team- und Einzelsilber. Nur wenige Tage später gibt es auch im Weltcup die nächste Erfolgsmeldung. Felix Oschmautz zeigte sich am Freitag im Slalom von seiner besten Seite und konnte sich über seinen ersten Weltcup-Sieg freuen. Eine wichtige Standortbestimmung in Richtung der Olympischen Spiele in Paris.

Bei der Europameisterschaft im slowenischen Tacen hat sich Felix Oschmautz im internen Olympia-Qualifikationsranking gegen EM-Silbermedaillengewinner Mario Leitner durchgesetzt. In Augsburg konnte der Kärntner somit befreit an den Start gehen und sich nach einer überzeugenden Vorstellung Platz eins holen. Der 24-Jährige bestätigte seine steigende Formkurve und jubelte nach einem fast fehlerfreien Finallauf in 101,66 Sekunden (Penalty: 2) über den Sieg. Mit einem Rückstand von 0,6 Sekunden holte Finn Butcher (NZL) Rang zwei. Der Slowene Peter Kauzer komplettierte als Dritter das Siegespodest. Nach den zehn Läufern lag zunächst Giovanni de Gennaro in Front, doch der Italiener bekam zusätzlich noch eine 50-Sekunden-Strafe aufgebrummt. 

„Die Freude über meinen ersten Weltcup-Sieg ist natürlich richtig groß. Ich war schon bei der EM mit meinem Lauf zufrieden, habe mich gut gefühlt – lediglich das Ergebnis hat das nicht wiedergegeben. Wir haben diese Woche hart trainiert und in Kauf genommen, dass ich etwas müde in den Wettkampf gehe. Wir haben gewusst, dass ich ganz vorne mitfahren kann, nun gibt uns auch das Ergebnis recht“, berichtet Oschmautz, der als Semifinaldritter souverän den Aufstieg in den Finallauf geschafft hat. Das gibt dem 24-Jährigen viel Zuversicht in der finalen Olympia-Vorbereitung. Am Sonntag wird Oschmautz noch den Cross-Bewerb bestreiten, ehe am kommenden Wochenende der nächste Weltcup in Prag (CZE) auf dem Programm steht.

Teamkollege Mario Leitner, der mittlerweile den Fokus auf den Cross-Bewerb gelegt hat, beendete den Wettkampf auf Rang 24: „Es ist heute nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Nach einer für mich intensiven Europameisterschaft war die Luft ein wenig draußen. Jetzt heißt es im Cross Gas geben, da geht es ja in Kürze in Prag noch um die Olympia-Qualifikation.“

Während Oschmautz beim Slalom-Weltcup der Herren in Augsburg das Maß der Dinge war, verpassten Viktoria Wolffhardt (26.) und Corinna Kuhnle bei den Damen das Finale. Letztere war jedoch gesundheitlich angeschlagen, belegte am Ende Platz 27, nimmt aber trotzdem ein positives Gefühl mit. „In Augsburg hat man gesehen, dass ich den Speed habe und vorne mitmischen kann. Nach der EM haben wir den Fokus auf Paris gelegt und dementsprechend mit hohen Umfängen trainiert – vielleicht war es ein bisschen zu viel. Nach der langen wetterbedingten Unterbrechung gestern bin ich heute angeschlagen aufgewacht. Da ist es natürlich nicht leicht, sich auf dem Wasser gut zu fühlen – dafür war es aber ganz okay. Ich wollte meinen Plan trotzdem durchziehen und bei Tor Nummer acht eine enge Linie wählen, das ging leider in die Hose. Schade, dass es nicht mit dem Finale geklappt hat, aber für meinen Körper war es wohl besser, einen Lauf weniger zu haben. Jetzt werde ich versuchen, so schnell wie möglich wieder gesund zu werden“, bilanziert Kuhnle. Wolffhardt, die auch im C1 den Sprung ins Semifinale geschafft hat, platzierte sich unmittelbar vor ihrer Kollegin und erklärt: „Wenn ich ehrlich bin, war das heute nicht berauschend. Ich war oben schnell unterwegs, habe aber dann viele Fehler gemacht. Ich war heute ab 6:30 Uhr bei regnerischen Bedingungen an der Strecke, da ich schon meine zwei C1-Qualifikationsläufe hatte. Das geht an die Substanz. Die Devise heißt abhaken und den Fokus auf morgen legen.“

Foto: ÖOC / Michael Meindl