Kanu Slalom: Kuhnle nimmt erste Hürde souverän
Nach einer langen Vorlaufzeit von knapp drei Jahren war es am Samstagnachmittag endlich so weit. In Vaires-sur-Marne warf sich Corinna Kuhnle als erste Athletin des Österreichischen Kanuverbandes im Kanu-Slalom-Vorlauf ins französische Wildwasser. Der Niederösterreicherin gelang bei ihrem Olympia-Comeback nach acht Jahren souverän der Halbfinaleinzug.
Im ersten Durchgang kam die rot-weiß-rote Wildwasser-Athletin mit einer Zeit von 98,24 Sekunden ohne Strafen ins Ziel und belegte Rang 11. Auch im zweiten Durchgang kam die 27-Jährige gut durch, blieb erneut ohne Fehler und belegte nach einer Zeit von 95,67 Sekunden am Ende Gesamtrang 8.
„Speziell der zweite Lauf war richtig gut. Ich habe mich wirklich wohlgefühlt am Wasser, war echt relaxed und habe teilweise die Tore gut attackiert. Deshalb bin ich sehr zufrieden“, verrät Kuhnle. Der zweite Lauf war in puncto Selbstvertrauen sehr wichtig. Geholfen hat auch das Daumendrücken der Familie: „Die sind alle da und wegen mir den ganzen Tag im Regen gesessen. Die Stimmung hier ist wirklich unglaublich, vor allem beim ersten Lauf! Es ist etwas Besonderes und ich konnte es so richtig genießen.“
Kuhnle auf Wildwasserkurs
Am Sonntagnachmittag (15:30 Uhr) beginnt für die Niederösterreicherin das Halbfinale und bei erfolgreichem Abschneiden direkt im Anschluss das Finale (17:15 Uhr). „Ich werde schauen, dass ich den Lauf morgen gut runterbringe. Im Finale, wenn es wieder bei null losgeht, ist für alle Teilnehmerinnen alles drinnen. Nuancen werden entscheiden. Es wird jedenfalls spannend. Die Vorfreude ist richtig groß.“
OKV-Nationaltrainer Helmut Oblinger ist ebenfalls zufrieden: „Conni ist gut in den Wettkampf gestartet. Der obere Abschnitt war in beiden Läufen richtig gut. Im ersten Lauf sind ihr nur ein paar kleine Fehler unterlaufen, aber die hat sie gut behoben. Wir gehen mit großer Zuversicht in den Halbfinal-/Finaltag.“
Für die 37-Jährige werden es die letzten Olympischen Spiele als aktive Athletin sein. „Auf Englisch sagt man ja ‚to come full circle‘, und so fühlt es sich für mich an. Das ist jetzt so eine Art finale Reise für mich“, verriet Kuhnle bereits im Vorfeld im Rahmen einer Pressekonferenz im Austria House.
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