KANU WILDWASSER: Wolffhardt komplettiert OKV-Team in Paris

KANU WILDWASSER: Wolffhardt komplettiert OKV-Team in Paris

Der Österreichische Kanuverband (OKV) hat dem Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) nun endgültig seinen Nominierungsvorschlag für die Olympischen Spiele in Paris 2024 übermittelt. Neben Felix Oschmautz, dem Olympiavierten von Tokio sowie Silbermedaillengewinner bei den Europaspielen 2023, und Corinna Kuhnle hat es auch Viktoria Wolffhardt im letzten Moment noch auf die Olympia-Liste geschafft. Vorbehaltlich der endgültigen Nominierung durch das ÖOC werden in Vaires-sur-Marne somit drei rot-weiß-rote Wildwasser-Athlet:innen am Start stehen.

Während sich Felix Oschmautz und Corinna Kuhnle (im Kanu-Slalom und Kajak-Cross) im internen Olympia-Qualifikationsranking schon Mitte Mai durchsetzen konnten, musste Viktoria Wolffhardt lange um ihre zweite Olympia-Teilnahme bangen. Nachdem die Niederösterreicherin, die in den vergangenen Monaten mit einigen Rückschlägen zu kämpfen hatte, zunächst auch die direkte und letzte Qualifikation im Kajak-Cross in Prag (CZE) verpasste, gibt es nun doch ein Happy End. „Die Erleichterung ist jetzt richtig groß. Das lange Warten hat ein Ende. Ich habe zwar schon damit gerechnet, aber solange es nicht fix ist, bleibt immer eine Restwahrscheinlichkeit, dass es doch nichts wird. Bei den letzten Trainingsblöcken in Paris war es immer ein komisches Gefühl. Ich war selbst immer dabei, wusste aber nicht, ob ich die Strecke dann auch im Olympia-Betrieb befahren kann. Da habe ich die schon fix Qualifizierten immer beneidet“, erklärt Wolffhardt.

Seit knapp drei Jahren freunden sich Österreichs Wildwasser-Asse bei einer Vielzahl an Trainingslagern mit der Olympia-Strecke in Paris an und haben sich mittlerweile ein gutes Gefühl geholt, fühlen sich an der Wildwasseranlage fast schon heimisch und wohl. Während Oschmautz und Kuhnle in den letzten Monaten ihr Programm planmäßig durchziehen konnten, musste Wolffhardt einige Abstriche machen. „Die letzten Wochen waren für mich nicht einfach und wirklich hart. Ich hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, war nie im Flow und habe einige wichtige Trainingsblöcke verpasst. Das ist mir natürlich etwas nachgehängt. Ich wollte aber keine Weltcups auslassen und stattdessen trainieren, es hätte sich einfach falsch angefühlt. Jetzt bin ich wieder fit und es geht steil bergauf, das merke ich in jedem Training. Der Spaß ist aber zurück und ich freue mich auf Paris. Ich will an meine Ergebnisse der letzten Jahre anschließen und kann dort nur überraschen“, gibt die Niederösterreicherin, die im Einer-Canadier sowie im Kajak-Cross antreten wird, einen kleinen Einblick.

Wenig verwunderlich, dass bei Wolffhardt nun die Vorfreude auf ihre zweite Olympia-Teilnahme groß ist. „In Tokio war coronabedingt alles reduziert und die Tribünen waren leer. Ich erinnere mich noch gut an meinen zweiten Qualifikationslauf – da sind dieselben Leute an der Strecke gestanden, die auch im Training dort immer stehen. Das war schon sehr speziell und hat sich nicht besonders angefühlt. Daher ist die Vorfreude auf Paris bereits richtig groß. In Singapur war 2010 (Anm.: Wolffhardt gewann bei den Olympischen Jugendspielen Bronze) die Atmosphäre richtig top, so stelle ich mir das jetzt auch auf der großen Bühne vor“, verrät die 30-Jährige, die mit ihren Teamkolleg:innen Oschmautz und Kuhnle noch bis Samstag in Paris weilt, um dort einen weiteren intensiven Trainingsblock auf der Olympia-Strecke in Vaires-sur-Marne zu absolvieren.

Auch OKV-Präsident Günther Briedl zeigt sich erleichtert: „Für uns als Verband ist es eine großartige Geschichte, dass wir in Paris mit Felix, Conni und Viki nun drei Athletinnen beziehungsweise Athleten am Start haben. Die erste wichtige Hürde ist genommen, und der Fokus liegt jetzt klar auf der finalen Vorbereitungsphase und den Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen. Die Medaille bei den Europaspielen 2023 hat der Mannschaft, im Speziellen Felix, sehr gutgetan und war eine Bestätigung der harten sowie konsequenten Arbeit. Man darf sich aber nie zu sicher sein, das hat man bei der WM im letzten Jahr gesehen. Ein Wimpernschlag – und schon hat sich das Blatt gewendet. Unser Trio ist fit und die Form stimmt, daher gehen wir mit einer großen Portion Zuversicht in die olympischen Bewerbe.“

Foto: ÖOC/Michael Meindl