KANU FREESTYLE: MIT VIEL ERFAHRUNG ZURÜCK VON DEN KANU FREESTYLE WELTMEISTERSCHAFTEN 2023 IN COLUMBUS, GEORGIA (USA)
Das Wettkampf-Jahr 2023 ist seit einigen Wochen abgeschlossen und die Vorbereitungen auf die neue Saison sind bereits wieder angelaufen. Dabei rutschen die Olympischen Spiele im kommenden Sommer in Paris zunehmend in den Fokus. In den letzten Tagen haben der Silbermedaillengewinner der vergangenen Europaspiele, Felix Oschmautz, sowie Corinna Kuhnle und Viktoria Wolffhardt – Mario Leitner musste aufgrund universitärer Verpflichtungen dieses Mal passen – gemeinsam mit den Schweizer:innen ein Trainingslager an der Olympia-Strecke eingelegt. Nach einer intensiven Woche zieht OKV-Trainer Helmut Oblinger eine zufriedenstellende Bilanz: „Wenn man die Möglichkeit bekommt, auf der Olympia-Strecke zu trainieren, will man natürlich so viele Wildwasser-Fahrten wie möglich absolvieren. Wir haben das jetzige Trainingslager mit dem Schweizer-Team absolviert, der Austausch war für alle sehr aufschlussreich. Mit der Leistung unserer drei Athlet:innen sind wir sehr zufrieden. Wir haben den ersten intensiven Trainingsblock sehr gut und vor allem gesund überstanden. Das ist nicht selbstverständlich, gerade am Anfang sind sie alle immer übermotiviert, da kann es schnell einmal zwicken. Es hat alles wunderbar geklappt.“
Wohlfühl-Oase auf Olympia-Strecke
Seit knapp zwei Jahren freunden sich die heimischen Athlet:innen mit der Olympia-Strecke im französischen Vaires-sur-Marne an. Nicht nur die letzten Ergebnisse zeigen, dass sich die Wildwasser-Asse mehr als nur wohlfühlen. „Es war definitiv nicht Liebe auf den ersten Blick, aber mittlerweile passt das sehr gut. Wir sind einmal pro Monat für ein paar Tage hier in Paris und feilen an unserer Technik für diese Strecke – da können wir immer sehr viele Erfahrungen mitnehmen. Speziell die Wellen und Walzen sind nicht so riesig, von außen sieht die Strecke nicht so schwer aus. Sie ist aber technisch sehr anspruchsvoll und die Strömungen sind nicht immer sehr eindeutig. Wenn wir unser Vorhaben bis nächstes Jahr durchziehen können, dann haben wir definitiv gut gearbeitet und fühlen uns dann wirklich heimisch. Wir können aber auf eine sehr gute Woche zurückblicken, so kann es weitergehen“, verrät Kuhnle.
Renntaktik als Zünglein an der Waage
Mit den Plätzen drei und fünf beim abschließenden Weltcup Anfang Oktober konnte der Kärntner Felix Oschmautz seine positive Beziehung zur Strecke, die sehr technisch ist und bei der kleine Fehler schnell bestraft werden, intensiviert. „Wir waren in den letzten zwei Jahren schon oft hier und haben genau gewusst, was uns erwartet. Die Unterkunft und die Trainingsbedingungen sind wirklich top. Die Temperaturen waren für die Jahreszeit sehr mild und der kalte Wind, der sich hier oftmals bemerkbar macht, hat uns dieses Mal bis auf kleine Ausnahmen verschont. Die zwei Einheiten auf dem Wasser und das Kraft- bzw. Lauftraining waren körperlich sehr fordernd. Es wirken nicht nur auf die Arme, sondern auch auf den Rumpf enorme Kräfte. Man muss voll konzentriert sein und jeden Lauf konsequent absolvieren – nur so kann man sich die ideale Linie verinnerlichen. Wir sind in jeder Einheit ans Limit gegangen und wollten das Maximum herausholen, das ist uns definitiv gelungen. Speziell der Austausch mit meinen stärksten Gegnern über die Renntaktik war immens hilfreich“, verrät Oschmautz, der nach seinem vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio einige „Takeaways“ mitnehmen konnte und die erlebten Momente beziehungsweise Emotionen als wichtige Initialzündung für das Ziel Paris 2024 sieht.
Voller Fokus auf den Kajak-Cross
Auch wenn Viktoria Wolffhardt im internen Ranking aktuell hinter Corinna Kuhnle liegt, hat die 29-Jährige die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris noch nicht aufgegeben. Im Kajak-Cross geht es beim zweiten Weltcup-Bewerb 2024 in Prag für die Niederösterreicherin erneut um eines der drei Olympia-Tickets in der neuen olympischen Disziplin. „Wir haben in den letzten Tagen den Schwerpunkt auf die Einheiten im Wildwasser gelegt und das Krafttraining als wichtige dritte Einheit ergänzt. Die Zeit im Wasser haben wir perfekt genutzt und unser Energielevel demnach gut eingeteilt. Da ich zwei Disziplinen fahre, haben wir das Programm abwechslungsreich gestaltet. Der Fokus lag auf vielen technischen Elementen. Durch die internationalen Trainingspartner:innen wird man natürlich zusätzlich angespornt. Man kann sich viele Dinge, auch wenn es nur Nuancen sind, abschauen und sich über die bestmöglichen Strategien austauschen. Das lockert neben dem intensiven Training die Stimmung auf“, sagt Wolffhardt und ergänzt: „Generell liegen mir wuchtigere Wildwasser-Kurse mehr. Aber es gibt viele Features und es ist zum Trainieren wahnsinnig gut – die Strecke bietet unglaublich viel. Die Strecke wird oftmals minimal verändert, die Charakteristik bleibt jedoch gleich. Aber einige Stellen werden konstanter und fairer, das haben sie sehr gut gemacht. Ich gehe davon aus, dass das bis zu den Olympischen Spielen so bleibt. Ich will mich in den nächsten Wochen auf meine Leistung konzentrieren und mein Bestes geben. Mehr kann ich selbst nicht tun.“ In den nächsten zwei Wochen wird in Österreich fleißig trainiert, ehe es von 11. bis 15. Dezember erneut an die Olympia-Strecke in Paris geht.
ÖOC-Travel-Support als wichtige Säule
Olympia-Simulation bis ins letzte Detail. Mit dem Travel-Support des Österreichischen Olympischen Comités gab es für das rot-weiß-rote Wildwasser-Trio abermals viele Vorteile. „Das war und ist sehr fein für uns. Wir konnten damit den lokalen Flughafen direkt anfliegen und haben uns einen Transport von gut drei Stunden erspart. Auch die Flugzeiten waren super, sodass wir am Abreisetag durch den späten Abflug noch zwei Trainingseinheiten einlegen konnten. Erstens sehr komfortabel und zweitens eine perfekte Unterstützung für uns“, sagt Oschmautz. Wolffhardt ergänzt: „Der ÖOC-Travel-Support erleichtert uns Athlet:innen und dem Verband viele Dinge. Wir sind sehr froh, dass wir das in Anspruch nehmen können. Ein riesiger Vorteil und super Service für uns.“
Foto: ÖOC/Michael Meindl