Präsident Günther Briedl mit seinem Ausblick auf die Saison 2024
„Gemeinsam“ als wichtiges Schlagwort
Das Olympia-Jahr hat nach einer kurzen Weihnachtspause schon wieder ordentlich Fahrt aufgenommen. Ein Trainingslager jagt das nächste und die heimischen Wildwasser-Kanut:innen sowie die Flachwasser-Athlet:innen arbeiten konsequent an der Vorbereitung für die entscheidenden Qualifying-Events beziehungsweise die Olympischen Spiele in Paris.
„Wir sind aktuell auf einem sehr guten Weg. Im Flachwasser haben wir mit Timon (Anm.: Maurer) einen Mann, der ganz knapp an der Olympia-Qualifikation dran ist und in den letzten Jahren eine super Entwicklung genommen hat. Gerade bei den Herren ist die Luft auf diesem Leistungsniveau sehr dünn. Timon ist nach seinen beiden EM-Goldmedaillen (Anm.: U23) 2022 nun in eine andere Liga vorgestoßen, kann sich dort gut behaupten und performt vielversprechend. Vor dem entscheidenden Rennen im letzten Jahr war er leider lange krank und hatte bei der WM nicht die Form, die es für eine direkte Qualifikation gebraucht hätte. Wir sind aber überzeugt, dass Timon das beim Qualifier nachholen wird“, sagt Günther Briedl, Präsident des Österreichischen Kanuverbandes.
Mit den beiden Lehaci-Schwestern Ana Roxana und Adriana, die seit fast zwei Jahren zusammen im Boot sitzen, will sich ein weiters rot-weiß-rotes Duo auf den letzten Drücker im K2 noch für das Megaevent im Sommer qualifizieren.
Quotenplätze geben Planungssicherheit
Während man im Flachwasser noch auf das begehrte Ticket für Paris warten muss, wurden 2023 im Wildwasser bereits zwei Quotenplätze geholt. Aktuell liegen Felix Oschmautz (Olympiavierter von Tokio) und Corinna Kuhnle im internen Ranking in der Poleposition, aber noch ist die Qualifikation noch nicht abgeschlossen. Für Mario Leitner und Viktoria Wolffhardt bleibt im Kajak-Cross noch eine weitere Möglichkeit eines der verbleibenden drei Tickets pro Geschlecht zu lösen. „Aufgrund der Leistungen sind wir davon ausgegangen, dass wir das wieder schaffen können. Wir sind sehr froh, dass Felix (Anm.: Oschmautz) auf einem wirklich guten Weg ist und Conny (Anm.: Kuhnle) als erfahrene Athletin voll aufgezeigt hat. Die erste Hürde ist genommen und der Fokus jetzt klar nach vorne gerichtet. Die Medaille bei den Europaspielen hat der Mannschaft bzw. Felix sehr gutgetan und war eine Bestätigung der Arbeit. Man darf sich aber nie zu sicher sein, das hat man bei der WM im letzten Jahr gesehen – ein Wimpernschlag und schon hat sich das Blatt gewendet“, berichtet der 48-Jährige und ergänzt: „Auch wenn aktuell Felix und Conny die Nase vorne haben, die Qualifikation ist erst abgeschlossen, wenn das letzte Rennen gefahren ist. Das ist uns sehr wichtig. Trotz des Konkurrenzkampfes ist der Umgang miteinander vorbildlich – das ist ein beruhigendes Gefühl. Wir als Verband haben die Aufgabe, sie alle zu unterstützten und zu fördern sowie sie in Ruhe mit ihren Trainern arbeiten zu lassen.“
Perfekter Rahmen mit Entfaltungsmöglichkeiten
Dabei profitiert der Österreichische Kanuverband von der Expertise und den jahrelangen Erfahrungen der Trainer. Egal ob es das Trainerteam rund um Helmut Oblinger (Wildwasser) oder Daniel Lipcsei (Flachwasser) betrifft, ist man sehr gut aufgestellt. „Wir unterstützten die Trainer, dass sie ihre Visionen umsetzen können, das ist unsere Aufgabe. Wir sehen uns selbst als Servicestelle und wollen unsere Sportler:innen begleiten und einen brauchbaren finanziellen Rahmen schaffen. Wir sind froh, dass wir auch mit dem Sportministerium und dem Österreichischen Olympischen Comité große Unterstützer an unserer Seite haben. Nun liegt es an uns, dass wir die Herausforderung annehmen und hoffen, dass unserer Athlet:innen einen guten Saisonstart haben werden. Das macht dann vieles einfacher und nimmt gleich von Beginn an den Druck weg. Unabhängig davon, muss am Tag X einfach alles zusammenpassen. Sie können alle großes leisten, das Potential und die mentale Stärke haben sie definitiv“, so Briedl.
„Gemeinsam“ als wichtiges Schlagwort
Die Athlet:innen arbeiten zwar individuell für sich, aber das miteinander wird beim OKV groß geschrieben. Das Wort „gemeinsam“ ist nicht nur eine bedeutungslose Floskel, sondern wird auch in der Praxis mit großer Hingabe gelebt. „Wir haben als Verband eine neutrale Stellung den Athlet:innen gegenüber, die Besten sollen nach der Erfüllung der Qualifikationskriterien dann in Paris an den Start gehen“, sagt der OKV-Präsident und gibt abschließend noch einen Ausblick: „Eine Medaille in Paris wäre für uns das höchste der Gefühle. Felix war in Tokio schon knapp dran, da haben dann aber Kleinigkeiten dagegen entschieden. Wir wissen, dass es sehr schwer werden wird, aber wir glauben daran und wollen etwas schaffen. Als Verband sind wir sehr stolz auf die Art und Weise wie unsere Sportler:innen arbeiten, aber es gehört auch das Büro dazu und das ganze Trainer- und Betreuerteam. Sie sind alle mit Herzblut dabei und brennen für den Wassersport. Das ist das wichtige Fundament für den sportlichen Erfolg – gemeinsam können wir etwas erreichen und bewegen!“