Rafting
actionreich, gemeinschaftlich …
Rafting ist ein alpiner Extremsport und für das gebirgige und wasserreiche Österreich maßgeschneidert. Seit einigen Jahren ist der Sport nicht mehr ausschließlich auf die Raftingtouren im Tourismus beschränkt, sondern hat auch im Leistungs- und Wettkampfsport einen Platz gefunden. Neben Rennen auf naturbelassenen Wildwasserflüssen aller Schwierigkeitsstufen, finden auch immer mehr Bewerbe auf künstlichen Anlagen statt.
Die Wettkämpfe werden nach dem Wettkampfmodus und dem Punktesystem der Internationalen Rafting Federation (IRF) organisiert. Die verschiedenen Teildisziplinen werden sowohl für 4er (R4), als auch für 6er (R6) Teams durchgeführt. Es gibt sowohl unterschiedliche Wertungsklassen für Damen und Herren (Open), die Jugendklassen U19 und U23, sowie die Masters (+40) Altersstufe.
Um in allen vier Disziplinen gut abzuschneiden sind sowohl Schnellkraft als auch Ausdauer notwendig. Außerdem spielen Konzentration, Geschicklichkeit und Teamfähigkeit eine große Rolle im Kampf um die Spitzenplätze.
Die erfolgreichsten Teams fahren oftmals jahrelang in derselben Besetzung, damit die Athletinnen und Athleten perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Das Nationalteam
Die Österreichische Nationalmannschaft wird für das jeweilige Jahr durch die Österreichischen Meisterschaften (diese finden im April statt) bestimmt. Der Österreichische Meister ist für die Welt- und Europameisterschaft startberechtig, der Gewinner der Silbermedaille nur für die Europameisterschaft. Zusätzlich absolviert die Nationalmannschaft jedes Jahr einige Welt- und Europacuprennen. Seit dem Jahr 2016 wird das Nationalteam R4 vom Verein „Rafting Sport Salzatal“ gestellt, und besteht für die Saison 2018/2019 aus folgenden Mitgliedern: Arnold Baumann (Kapitän) Bernhard Pretschuh Mario Rigler Michael Graf Florian Hinterreiter
Die Disziplinen
SPRINT
Es gilt in möglichst kurzer Zeit eine bestimmte Distanz zu bewältigen. Je nach Streckenverlauf werden zwischen einer und drei Minuten Fahrzeit absolviert. Der Sprint bildet die Ausgangsposition der weiteren Rennen und ist dadurch sehr wichtig. Ein gutes Gespür für den Verlauf der Strecke ist essentiell.
HEAD-2-HEAD
Auf Kommando starten gleichzeitig zwei Boote dicht nebeneinander, welche sich in einem spektakulären Kampf die bessere Ausgangsposition sichern wollen. Anschließend muss die Sprintdistanz nochmals bewältigt werden. Auf der restlichen Strecke finden zahlreiche Überhol- und Abwehrmanöver statt. Das Boot, welches das Ziel als erstes erreicht steigt im KO-System eine Runde auf bis im Finale der Sieger ermittelt wird.
SLALOM
Der Slalom ist die Königsdisziplin im Raftingsport, und dem klassischen Kanu Slalom sehr ähnlich. Es gilt sowohl Abwärtstore (grün) wie auch Aufwärtstore (rot) möglichst fehlerfrei zu durchfahren, da ansonsten Strafsekunden zur Gesamtzeit hinzugerechnet werden (5 für eine Berührung bzw. 50 sollte das Tor von mindestens einem Teammitglied nicht richtig absolviert werden). Auf den technisch anspruchsvollen Kursen müssen neben zahlreiche Seilfähren von einem Ufer zum anderen, auch viele Wellen und Walzen passiert werden.
ABFAHRT (DOWNRIVER)
Die Abfahrt ist der letzte Bewerb und wird mit einem Le Mans Massenstart oder Minutenstart gestartet. Danach gilt es, sich bis zu 60 Minuten mit anderen Teams bis ins Ziel zu matchen. Dies verlangt viel Ausdauer, gute Streckenkenntnisse und taktisches Geschick. Diese Disziplin, welche das Pendent zur Regatta im Kanusport darstellt, lässt das Befahren unglaublich spektakulärer Natur- und Wildwasserkulissen zu. Bei künstliche Anlagen müssen diese mehrmals absolviert, und zwischen den einzelnen Runden eine kurze Wegstrecke mitsamt Boot und Equipment gelaufen werden
Weltcup in Österreich
In Wildalpen finden, auf der steirischen Salza, jedes Jahr Raftingrennen mit internationaler Beteiligung statt. Jährlich wird ein Europacupbewerb durchgeführt, alle zwei Jahre sogar ein Weltcup. In diesem Zuge finden alljährlich auch die Österreichischen Meisterschaften statt. Dabei finden sich bei der größten Wildwasserveranstaltung Österreichs an die 50 Teams aus
15 Nationen in der beschaulichen 460 Seelen Gemeinde ein, welches das Rennen in Wildalpen zu jenem mit dem größten Starterfeld im Welt- und Europacupkalender machen. Die knapp 300 Athleten und Betreuer finden dabei ein perfekt organisiertes Event samt 2er Flutlichtrennen und einem umfangreichen Rahmenprogramm vor. Die Rennen werden jedes Jahr zur Schneeschmelze, Ende April, ausgetragen und erstrecken sich über 3 Tage.