KANU SLALOM: Der Formaufbau stimmt
Langsam, aber doch geht es für Corinna Kuhnle, Viktoria Wolffhardt, Felix Oschmautz und Mario Leitner in die erste entscheidende Saisonphase. In den letzten zwei Wochen absolvierte Österreichs Wildwasser-Quartett auf der EM-Strecke in Tacen (SLO) einen wichtigen Trainingsblock und bestritt die ersten beiden Saisonrennen. Die gewonnenen Erkenntnisse bestätigen den eingeschlagenen Weg und untermauern den Formaufbau.
„Auch wenn die Wetterbedingungen zum Schluss eher winterlich waren, war die Motivation bei allen sehr hoch. Man merkt, dass die Europameisterschaft vor der Tür steht und sich eine positive Dynamik entwickelt. Bei den Herren können wir mit Felix und Mario sehr zufrieden sein, haben aber auch gesehen, wie eng die Spitze zusammenliegt. Aber auch Conny ist bereits in einer super Verfassung, das hat sie sowohl in beiden Wettkämpfen als auch im Training gezeigt. Den Schwung wollen wir jetzt mitnehmen“, erklärt OKV-Nationaltrainer Helmut Oblinger. In den nächsten Wochen werden die Schnellkraft und das wettkampfspezifische Fahren in den Vordergrund rücken. Hierzu sind zahlreiche Simulationen geplant, die einem Rennwochenende inklusive Videoanalyse sehr nahekommen.
„Das Trainingslager war super erfolgreich, nicht nur wegen der soliden Leistung in den Wettkämpfen, sondern auch wegen dem enormen Umfang, den wir wieder untergebracht haben. Gemeinsam haben wir wieder viel wichtige Arbeit in Richtung unseres Ziels, die Olympischen Spiele Ende Juli in Paris, geleistet. Jetzt heißt es auf jeden Fall gut regenerieren sowie Kraft tanken für die nächsten Schritte und Aufgaben in den kommenden Wochen“, verrät Kuhnle, die mit Damen-Trainer Mark Delaney essenzielle Fortschritte erzielen konnte und mit den Plätzen eins und zwei in den beiden Rennen ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte. Während die 36-Jährige trotz der kalten Temperaturen die geplanten Inhalte konsequent umsetzen konnte, liefen die letzten beiden Wochen für Teamkollegin Viktoria Wolffhardt nicht nach Wunsch. Die Niederösterreicherin ist schon angeschlagen nach Tacen gereist und musste nach den beiden Wettkämpfen krankheitsbedingt frühzeitig wieder die Heimreise antreten.
Spezielle Herausforderung „Oldschool-Strecke“
„Die Strecke in Tacen ist sehr speziell. Am Anfang gibt es einen 2 bis 3 Meter hohen Wasserfall, so etwas findest du sonst an keiner anderen Strecke. Daher war es sehr gut, dass wir viele Trainingsläufe machen konnten. Aber auch bei unseren ersten beiden Rennläufen haben wir noch einmal wichtige Erkenntnisse mitnehmen können. Mit den Platzierungen (Anm.: Platz 5 und 11) bin ich zwar nicht zufrieden, aber die Performance war gut – das stimmt mich positiv. Nach einer kleineren Schulterverletzung bin ich jetzt wieder voll da. Jetzt heißt es, die körperliche Form beizubehalten und den letzten Feinschliff zu holen“, erklärt Leitner.
In dieselbe Kerbe schlägt auch der Olympiavierte von Tokio, Felix Oschmautz, der auf der „Oldschool-Strecke“ in Tacen schon seit seiner Kindheit regelmäßig trainiert und sich fast heimisch fühlt: „Die letzten beiden Wochen waren sehr positiv. Wir haben im Training erneut viel weitergebracht. Ich habe mich auch im Rennen sehr wohlgefühlt und konnte mit der Spitze gut mithalten. Manche Teams sind ihre interne Qualifikation gefahren, von daher waren sie wohl schon sehr nahe an ihrer Top-Form dran. Es hat gezeigt, dass unser Weg stimmt, und es war eine wichtige Bestätigung, dass meine Form ansteigt und im Kommen ist. Bei der EM möchte ich in ein paar Wochen meine Höchstleistung abrufen.“ In den beiden Rennen belegte der Kärntner die Plätze 4 und 17.
Nach der Rückkehr wurde am heutigen Freitag der Trainingsblock in Österreich erfolgreich abgeschlossen. Nach einem ruhigeren Wochenende, das zur Regeneration genutzt wird, geht es am Montag mit dem geplanten Trainingsbetrieb weiter. Am kommenden Mittwoch übersiedelt das Wildwasser-Quartett erneut für fünf Tage ins slowenische Tacen, wo der nächste fünftägige Lehrgang am Plan steht. Von 10. bis 19. Mai wartet mit der Europameisterschaft dann das erste große Wildwasser-Saisonhighlight.
Foto: ÖOC / Michael Meindl